Was ist Peppol?

Was ist Peppol?

Das Unternehmensnetzwerk Peppol

Peppol, die Abkürzung für Pan-European Public Procurement On-Line, ist ein offenes und standardisiertes Netz zur Vereinfachung von B2B-Transaktionen, z. B. für die elektronische Rechnungsstellung, Beschaffung und andere Geschäftsdokumente. Das ursprünglich in der Europäischen Union geschaffene Netz gewinnt aufgrund seines unkomplizierten und effizienten Ansatzes für elektronische Geschäftstransaktionen rasch an globaler Bedeutung.

Von Punkt-zu-Punkt-EDI zu Peppol: Die Entwicklung der elektronischen Geschäftsnachrichten

In der Vergangenheit wurden Rechnungen und andere Geschäftsdokumente manuell erstellt, gedruckt und versandt, was einen zeitaufwändigen und fehleranfälligen Prozess darstellte. Ende des 20. Jahrhunderts änderte der Electronic Data Interchange (EDI) die Art und Weise, wie Unternehmen Finanzdokumente austauschten, dramatisch, beginnend mit der ersten EDI-Nachricht - einem Versandmanifest, das 1965 per Telex verschickt wurde.

Später kamen Value-Added Networks (VANs) auf, die EDI ermöglichen sollten, indem sie als Vermittler fungierten und die elektronische Kommunikation zwischen Unternehmen erleichterten. Obwohl VANs wichtige Funktionen wie Verschlüsselung, Prüfung und Datenverwaltung bieten, haben sie erhebliche Nachteile, darunter hohe Einrichtungskosten, komplexe Integration und begrenzte Flexibilität, wovon insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) betroffen sind.

Grenzen der traditionellen Netze

Herkömmliche Nachrichtenübermittlungssysteme für Unternehmen, die oft als "geschlossene Netze" bezeichnet werden, setzen voraus, dass die Unternehmen eine Vereinbarung mit einem VAN treffen. Diese Betreiber müssen Interoperabilitätsvereinbarungen aufrechterhalten, kontinuierlich technische Konfigurationen verwalten und Formatkonvertierungen zwischen VANs durchführen, um den Austausch zu ermöglichen. Diese Anforderungen schaffen erhebliche Hindernisse für die Nutzbarkeit und führen zu höheren Betriebskosten.

Warum Peppol?

Peppol überwindet diese traditionellen Einschränkungen, indem es ein universell zugängliches und standardisiertes elektronisches Geschäftsnetzwerk bereitstellt. Im Gegensatz zu VAN oder direkten EDI-Verbindungen bietet Peppol:

  • Vereinfachte Integration und Konnektivität.
  • Geringere Transaktions- und Betriebskosten.
  • Eine weltweit skalierbare Infrastruktur, die jetzt auch außerhalb Europas in Ländern wie Australien, Neuseeland und Singapur aktiv ist.

Sein Wachstum und seine Verwaltung werden von OpenPeppol verwaltet, einer gemeinnützigen Organisation, die sicherstellt, dass das Netz den sich entwickelnden Bedürfnissen der Nutzer und der Technologie entspricht.

Wie Peppol funktioniert - Die Infrastruktur erklärt

Die Wirksamkeit des Netzes hängt von mehreren entscheidenden Bausteinen ab:

  • Standardisierte Nachrichtenformate (Peppol BIS): Definierte Formate für Rechnungen, Bestellungen, Kataloge und Antworten.
  • Gemeinsame digitale Infrastruktur: Eine einheitliche technologische Grundlage für nahtlose Kommunikation.
  • Zentrales Register: Erleichtert die Identifizierung und den Austausch von Informationen zwischen Benutzern.
  • Klare Leitlinien: Standards und Regeln zur Vereinfachung der Interaktion zwischen Netzteilnehmern und Anbietern.

Unternehmen tauschen Nachrichten über zertifizierte Peppol-Dienstleister aus, die als Zugangspunkte fungieren und sich direkt mit dem Netz verbinden, so dass keine komplizierten Vereinbarungen oder kostspieligen technischen Einrichtungen erforderlich sind.

Peppol verwendet ein Vier-Ecken-Modell. In dieser Struktur verbinden sich Sender und Empfänger über zertifizierte Vermittlungsstellen, die als Peppol-Zugangspunkteund gewährleisten so sichere, zuverlässige und interoperable Transaktionen ohne direkte Verbindungen zwischen den Handelspartnern.

Vier-Ecken-Modell Peppol

Im Gegensatz zu herkömmlichen Value-Added Networks (VANs) macht das offene Modell von Peppol individuelle Vereinbarungen oder technische Konfigurationen zwischen den Betreibern überflüssig, was die Komplexität der Integration erheblich reduziert, die Kosten senkt und die Zugänglichkeit für alle Organisationen erhöht.

Peppol IDs und Identifikatoren

Das Netz stützt sich auf eindeutige Identifikatoren (Peppol-IDs) für die Weiterleitung von Nachrichten:

  • Beispiel für das Format: "0007:5567321707" für schwedische Organisationsnummern.
  • Beispiel für das Format: "0088:1234567891234" für GLN-Nummern.

Eine Peppol ID ist für den Empfang von elektronischen Rechnungen und Dokumenten obligatorisch, für den Versand jedoch nicht erforderlich, was die ersten Interaktionen vereinfacht und die Hürden für die Einführung verringert.

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Zugangsstelle Peppol

Peppol BIS Nachrichtentypen und Profile

Die standardisierten Messaging-Protokolle des Netzes ermöglichen einen umfassenden Austausch von Geschäftsnachrichten.

Nachrichtenprofile in Peppol definieren standardisierte Sätze von Regeln und Datenanforderungen, die auf bestimmte Geschäftsszenarien zugeschnitten sind, wie z.B. die Rechnungsstellung oder das Bestellwesen. Nachrichtentypen hingegen beziehen sich auf die tatsächlichen Kategorien von Nachrichten (wie Rechnungen, Gutschriften oder Bestellantworten), die innerhalb dieser Profile ausgetauscht werden.

Hier sind die gängigsten Typen und Profile:

  • BIS Billing: Standard-E-Rechnungsformat für nahtlose Rechnungsstellung.
  • BIS-Gutschrift: Für die Ausstellung von Gutschriftsrechnungen oder Anpassungen.
  • BIS Invoice Response: Liefert Aktualisierungen des Rechnungsstatus.
  • BIS Order Only, Bestellung, Erweiterte Bestellung: Verschiedene Komplexitätsstufen zur Abwicklung von Beschaffungsprozessen, von einfachen Bestellvorgängen bis hin zu anspruchsvoller Zwei-Wege-Kommunikation.
  • BIS Despatch Advice: Versand- und Logistikbenachrichtigungen.
  • BIS Catalogue: Produktkataloge für den vereinfachten Austausch von Produktdaten.
  • BIS Punch Out: Interaktive B2B-E-Commerce-Warenkörbe.

Praktische Vorteile der Verwendung von Peppol

Das Netz bietet greifbare Vorteile:

  • Interoperabilität: Einfache Kommunikation über verschiedene Systeme und Standorte hinweg.
  • Effizient: Schnelle Einrichtung ohne individuelle Vereinbarungen oder technische Komplikationen.
  • Kosteneffizienz: Geringerer Wartungsaufwand und oft kostenlose Transaktionskosten.
  • Einhaltung: Gewährleistet die Einhaltung von EU-Vorschriften und anderen internationalen Standards durch strenge Validierung.

[Video] Die Grundlagen des Peppol-Netzwerks

Erste Schritte mit Peppol

Der Beitritt zu Peppol erfolgt in einfachen Schritten:

  1. Wählen Sie einen zertifizierten Access Point-Anbieter, auch Peppol-Diensteanbieter genannt, und melden Sie sich bei ihm an.
  2. Integrieren Sie Peppol-Funktionen in bestehende ERP-Systeme oder nutzen Sie eine Online-Plattform.
  3. Erhalten Sie Ihre einzigartige Peppol ID , um E-Dokumente zu erhalten.

Dieses Verfahren ist unkompliziert, kosteneffizient und erfordert in der Regel keine speziellen technischen Kenntnisse, sondern reicht aus, um eine E-Mail zu schreiben.

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