OpenPeppol arbeitet an neuen Verbesserungen und Optimierungen für das Peppol-Netzwerk, um es zum globalen De-facto-Standard für B2B-Transaktionen zu machen: elektronische Rechnungsstellung, elektronische Bestellungen, Kataloge, Ausstanzungen und mehr. Die Möglichkeit der kontinuierlichen Transaktionskontrolle ist eine der größten Umwälzungen.
Das 4-Ecken-Modell des Austauschs hat die Einführung und Nutzung für Unternehmen und den öffentlichen Sektor wesentlich erleichtert. Und es gibt bereits Pläne für ein Fünf-Ecken-Modell, bei dem staatliche Steuerbehörden bei der Überprüfung der Steuerpflicht mitwirken und die Einhaltung der Vorschriften bei Anbietern und Käufern sicherstellen können.
Einer der interessantesten Anwendungsfälle in einem Peppol 5-Ecken-Modell ist die Implementierung von Continuous Transaction Controls (CTC). Was bewirkt dieser neue Ansatz? Und welche Auswirkungen hat er auf das Peppol-Netz als Ganzes? Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen dieser wichtigen Neuerung bei der Durchführung von B2B-Transaktionen.
Was bewirken die kontinuierlichen Transaktionskontrollen?
Die staatlichen Steuerbehörden prüfen elektronische Rechnungen und kontrollieren die Einhaltung der Vorschriften auf Transaktionsebene. Sie sammeln Daten über Geschäftsaktivitäten in Echtzeit mit Hilfe von Cloud-Diensten, um sicherzustellen, dass die Steuerverbindlichkeiten im B2B-E-Commerce und im Beschaffungsbereich ordnungsgemäß nachverfolgt werden.
Im Rahmen des Peppol-Netzes kann dieser Vorgang auch bei internationalen, grenzüberschreitenden Transaktionen erfolgen. Das vorgeschlagene 5-Ecken-Modell sieht vor, dass die staatlichen Steuerbehörden als zusätzliche Ecke (neben einem ausgewiesenen Peppol-Zugangspunkt) hinzukommen, damit die Behörden die Geschäftsvorgänge überwachen können.
Inwiefern stellen sie eine Verbesserung gegenüber den traditionellen Methoden dar?
In der Vergangenheit führten die Behörden rückwirkende Prüfungen durch, um sich über Transaktionen zu informieren, nachdem sie stattgefunden hatten. Dieses Verfahren war ineffizient und potenziell ungenau, da es von der Qualität der von den Unternehmen erhobenen Daten abhing.
Kontinuierliche Transaktionskontrollen hingegen verwenden Echtzeitdaten, die direkt aus der Transaktionsverarbeitung des Unternehmens stammen.
Wie hoch ist die derzeitige Annahmequote?
CTCs haben sich bereits in gewissem Umfang durchgesetzt, und neue Länder werden diese Technologie bald einführen.
- Spanien verlangt von den Unternehmen eine schnelle Meldung von Transaktionsdaten durch automatisierte XML-Feeds
- Italiens Sistema di Interscambio (SDI) schreibt elektronische B2B-Rechnungsstellung in Echtzeit über das Regierungsportal vor
- Das ungarische Real Time Invoice Reporting (RTIR) verlangt die sofortige Meldung von Rechnungsdaten.
Andere Länder haben mit CTCs experimentiert, und drei von ihnen haben derzeit angekündigt, sie in Zukunft einzuführen: Polen, Frankreich und Rumänien. Länder wie Schweden erforschen die Technologie ebenfalls.
Tatsächlich ist die Europäische Union im Allgemeinen bestrebt, CTCs einzuführen, wobei jedes Land an seiner eigenen Iteration arbeitet. Diese zersplitterten Berichtsanforderungen haben die EU-Kommission dazu veranlasst, eine Harmonisierung innerhalb der Region anzustreben, was zu einer möglichen Änderung der EU-Mehrwertsteuerrichtlinie 2006/112/EG führen könnte. Es ist geplant, Peppol als Kerninfrastruktur zu verwenden.
Welche Modelle von CTCs gibt es weltweit?
Verschiedene Länder auf der ganzen Welt haben ihre eigenen Ansätze für kontinuierliche Transaktionskontrollen. Einige von ihnen werden im Folgenden näher erläutert.
Freigabe
Eine der früheren Lösungen, die von einigen lateinamerikanischen Ländern aufgegriffen wurde, war das Clearing-Modell. Die Unternehmen genehmigten die Transaktionen bei der Regierung, bevor sie sie an den eigentlichen Kunden weiterleiteten.
Länder wie Mexiko, Chile, Peru, Indien und Saudi-Arabien haben bereits irgendeine Form der Freigabe von CTC eingeführt.
Berichterstattung
Das Berichtsmodell ist im Wesentlichen das Gegenteil des Rechnungsabschlussmodells. Die Transaktion findet zuerst statt, bevor die Rechnung bei der Steuerbehörde validiert werden muss.
Zentralisiert
Die EU-Vergaberichtlinie schreibt vor, dass öffentliche Stellen elektronische Rechnungen akzeptieren müssen, und heute wird die elektronische Rechnungsstellung im B2G-Bereich (Business-to-Government) immer mehr zur Pflicht. Zentralisierte CTC-Praktiken finden Sie in ganz Europa in Ländern wie:
- Italien
- Belgien
- Frankreich
- Portugal
- Spanien
Auch Polen plant die Übernahme des zentralisierten Modells, das voraussichtlich 2023 in Polen eingeführt werden soll.
RTIR
RTIR steht für Real Time Invoice Reporting und ist ein System, bei dem der Verkäufer einen Teil der Rechnung in Echtzeit nach dem Verkauf an die Steuerbehörde melden muss. Es gibt Vorschriften über:
- Das genaue Format der Rechnung
- Informationen wie Art und Name des Dokuments
- Mehrwertsteuerdaten wie die Mehrwertsteuernummern der beiden Parteien und die Beträge
Das RTIR-Modell wurde ursprünglich in Südkorea und Ungarn eingeführt, wo es noch nicht viele Vorschriften für den Rechnungsaustausch gab.
Peppol CTC
Das Peppol-Netz arbeitet heute mit ausgewiesenen Zugangspunkten, d.h. Dienstleistern, die Dokumente im BIS-Format versenden und verarbeiten können. Das derzeit von Peppol verwendete 4-Ecken-Modell ist eigentlich kein CTC-Modell, da es die Steuerbehörden noch nicht als eine der Ecken umfasst.
Neue Entwicklungen im Netz legen jedoch die Einbeziehung einer Steuerbehörde als fünfte Ecke nahe, was in dem entsprechend benannten 5-Ecken-Modell gipfelt.
Peppol-Netze werden weiterentwickelt, um kontinuierliche Transaktionskontrollen zu unterstützen
In einem traditionellen 4-Ecken-Modell arbeiten ein Absender und ein Empfänger beide mit ihren eigenen Peppol-Zugangspunkten, um miteinander zu kommunizieren. Die vier Ecken umfassen hier beide Parteien und ihre beiden Access Point Service Provider.
Mit dem aktualisierten 5-Ecken-Modell werden die Steuerbehörden als Prüfstelle in das Netz aufgenommen. Das Ergebnis ist ein automatisierter und vollständig integrierter Ansatz zur Kontrolle der Steuerpflicht und der Einhaltung der Vorschriften.
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