10 Trends in der Geschäftstransaktionstechnologie für 2023

Die B2B-Transaktionslandschaft steht in den kommenden Jahren vor erheblichen Veränderungen. Die Digitalisierung des Auftragsmanagements und die Verlagerung des Schwerpunkts von der Rechnung zur Bestellung im Transaktionsprozess werden die digitalen Prozesse von Unternehmen und Organisationen verändern.

In der Europäischen Union müssen heute alle Rechnungen des öffentlichen Sektors elektronisch übermittelt werden. Dies war eine der treibenden Kräfte hinter der Gründung und dem schnellen Wachstum des Peppol-Netzes.

Und da noch mehr Änderungen anstehen - von elektronischen Katalogen bis hin zu elektronischen Bestellungen -, sollten Unternehmen damit rechnen, dass die Behörden ohne große Vorankündigung Maßnahmen ergreifen. So geschehen in Finnland, wo man sich verpflichtet hat, die Unternehmen bis 2024 zur Einführung der elektronischen Bestellung zu verpflichten.

Die Auswirkungen der Digitalisierung und der sich verändernden Landschaft werden sich auf alles auswirken, von Ihren E-Commerce-Prozessen bis hin zur Organisation Ihrer Finanzabteilung und Ihrer Buchhaltungsroutinen.

Im Folgenden finden Sie zehn Trends im Bereich der Geschäftstransaktionstechnologie für das Jahr 2023 (und darüber hinaus):

Die Bedeutung der Rechnung ist bereits im Schwinden begriffen. Die Mechanik von ERP- und Supportsystemen sowie die Finanzgesetzgebung haben sich stark auf das Rechnungsobjekt, seinen Inhalt und seine Handhabung konzentriert. Die Bestellung geht der Rechnung voraus und enthält alle rechnungsrelevanten Informationen, aber sie ist näher an der Transaktionsvereinbarung und stellt neue Anforderungen an die Zugänglichkeit. Dieser Wandel wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen.

Traditionelle Rechnungsmanagementsysteme werden nicht mehr so zentral sein wie bisher. Da die Bedeutung der Bestellung für den Finanzprozess zunimmt, werden im Einkaufsprozess mehr Validierungspunkte von der Rechnungsebene auf die Bestellebene verlagert.

Die Auftragsfinanzierung hat einen minimalen Anteil am Markt für kurzfristige Finanzierungen, wird aber ein immer wichtigerer Bestandteil des Cashflows der Lieferanten werden. Finanzdienstleistungen wie das traditionelle Factoring werden allmählich an Boden gegenüber Modellen verlieren, die auf der Auftragsfinanzierung basieren, da die nachgelagerten Vorteile schnellerer Prozesse über alte Routinen triumphieren.

An die Daten, die Sie Ihren Geschäftspartnern zur Verfügung stellen, werden neue Anforderungen gestellt. Zum Beispiel müssen diese Informationen strukturiert und standardisiert werden. Kunden können die Klassifizierung von Produkten und Dienstleistungen verlangen. Geschäftskritische Daten, wie z. B. Preisinformationen, müssen in Ihren ERP- und Supportsystemen aktualisiert und synchronisiert werden.

Die Einfachheit von Verbraucherplattformen und Apps ist bereits der Maßstab für Unternehmenssoftware. Das Nutzerverhalten wird sich ändern, da B2B-Kunden weniger per Telefon oder E-Mail bestellen. Die Technologie vonPunchout macht den Einkauf flexibler und ortsunabhängiger und weniger an z. B. komplexe und veraltete intranetbasierte Einkaufssysteme gebunden.

Die Plattformen für den elektronischen Handel mussten sich schon immer weiterentwickeln und an neue Trends und Technologien anpassen. Trotz dieser Entwicklung hat der riesige B2B-E-Commerce-Markt immer noch Nachholbedarf. Angesichts neuer Kundenanforderungen und Vorschriften müssen die Plattformen moderne order-to-cash Prozesse unterstützen, vor allem im Peppol Business Messaging, wie punchout Technologien und E-Invoicing.

Produktinformationen, Preisgestaltung und Lagerbestände müssen zuverlässiger werden und zwischen Geschäftspartnern zugänglich sein. Dieser Trend wird durch die steigende Nachfrage nach strukturierten Echtzeitdaten angetrieben, mit allen Vorteilen einer höheren Präzision bei automatisierten Prozessen und leistungsstarken Analysen. Er trägt zu mehr Transparenz und einer besseren Entscheidungsfindung in Beschaffung und Einkauf bei.

Fortschritte in der auftragsbasierten Technologie werden die Arbeitsabläufe und Systemfähigkeiten verbessern. Eine auftragsbasierte Technologie kann Prozesse beschleunigen, Abläufe automatisieren und die Möglichkeiten zur Reduzierung, Kontrolle und Nachverfolgung von z.B. nicht auftragsbezogenen Einkäufen erhöhen. Sie trägt dazu bei, "Maverick Spending", d.h. Einkäufe, die außerhalb von Vereinbarungen oder der Beteiligung der Beschaffungsorganisation getätigt werden, zu reduzieren. Selbst in Geschäften und Restaurants können Bestellungen aufgegeben werden, wenn die punchout Technologie mit Kassensystemen kombiniert wird.

Der Beschaffungsprozess wird dynamischer, da die punchout Technologie direkte Preisanfragen bei den Lieferanten ermöglicht. Punchout Nachrichten ermöglichen es den Käufern, Warenkörbe zu erstellen, z. B. auf einer E-Commerce-Website. Anschließend wird die Bestellung auf der Grundlage aktueller Kataloginformationen aus dem Bestell- oder Beschaffungssystem des Käufers aufgegeben. Unabhängig von der Vereinfachung und Kostenreduzierung (man denke nur an die Kreditkartengebühren) können die Einkäufer auch in kürzeren Abständen, z. B. monatlich, beschaffen, da die Durchsuchung des Marktes nach strukturierten Katalogdaten überschaubarer ist. Damit entfällt die Notwendigkeit, sich an lange Vertragslaufzeiten zu binden und zu riskieren, dass bestimmte Produkte oder Dienstleistungen zu veralteten Preisen gekauft werden.

Sicherheit und Verlässlichkeit werden zunehmen, da z. B. betrügerische Rechnungen aufgrund der Authentifizierungsanforderungen von Peppol und der Verbindung der Rechnung mit der ursprünglichen Bestellung wesentlich schwieriger durchgelassen werden können.

Wenn wir zurückblicken, können wir sehen, wie sich die Landschaft im Bereich der Geschäftstransaktionstechnologie im Laufe der Zeit verändert hat. Auch hier dient das Unternehmensnetzwerk Peppol als Beispiel. Die Geschäftsnachrichtenübermittlung begann mit dem Zwei-Ecken-Modell, das eine interne Kommunikationseinrichtung erforderte, die sich nicht skalieren ließ.

Dann ging die Landschaft zu einem Drei-Ecken-Modell über, das flexibler war, weil es einen Zwischenhändler als Dienstleister gab. Da aber beide Parteien denselben Anbieter nutzen mussten, war dies wiederum nicht das beste Modell für große Organisationen.

Im heutigen Vier-Ecken-Modell können Peppol, der Käufer und der Empfänger verschiedene Zugangspunkte (Provider) nutzen und die Transaktion nahtlos abschließen. Alles, was sie für die Kontaktaufnahme benötigen, ist die eindeutige Adresse des jeweils anderen. Peppol ID.

Wie sieht die Zukunft aus? Ein Fünf-Ecken-Modell ist in Arbeit, das eine zentrale Steuerplattform integrieren wird, auf der die Behörden Transaktionen in Echtzeit validieren können, um Steuerbetrug zu verhindern. Diese Steuerplattform wird der entscheidende Faktor für viele Länder sein, sich den anderen 78 Ländern anzuschließen, die Peppol bereits nutzen.

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